Bad Honnef. Wer ein Haus baut, sollte vorab auch den Keller nicht vergessen. „Ein Untergeschoss bietet vergleichsweise preiswerte und dennoch hochwertige Wohnfläche, zum Beispiel für eine Einliegerwohnung, eine Wellnessoase oder einen Hauswirtschaftsraum“, sagt Diplom-Ingenieur Bernd Hetzer von der Gütegemeinschaft Fertigkeller (GÜF). Die Kellerexperten der GÜF geben einen Überblick über das Prozedere.
Am Anfang jedes Bauvorhabens steht für gewöhnlich der Erwerb eines ausgewiesenen Baugrundstücks durch die Baufamilie – zumindest wenn man über die vielen Stunden des Grübelns und Diskutierens über gemeinsame Vorlieben und mögliche Lösungen der Haus- und Kellerbauunternehmen hinwegsieht. Im nächsten Schritt sollte ein Bodengutachten bei einem Sachverständigen in Auftrag gegeben werden. „Wer das Bauvorhaben vor Baubeginn auf die Bodensituation abstimmt, kann immense Kosten sparen“, erklärt Bernd Hetzer. Dann werden die Besonderheiten des Baulandes mit dem Projektleiter des ausführenden Kellerbauunternehmens besprochen. Im Einzelnen wird unter anderem geklärt, wie die Anfahrt zur Baustelle funktioniert und wo Baumaterialien gelagert werden können sowie vor allem, welche Eigenschaften der Keller aufweisen muss, um dem Boden sowie dem darauf entstehenden Haus standzuhalten. Unterschiedliche Anforderungen resultieren etwa aus der Architektur, Statik und Raumaufteilung der einzelnen Geschosse sowie aus der Abdichtungsart des Kellers zum Schutz vor Grund- und Sickerwasser.
„Der Bauherr sollte die vollständige Planung von Anfang an mit dem Fertigkellerhersteller und auch schon mit dem Haushersteller abstimmen beziehungsweise diese ruhigen Gewissens in die erfahrenen Hände der Bauexperten geben“, empfiehlt Hetzer mit Blick auf die stetig zunehmenden Möglichkeiten beim Haus- und Kellerbau sowie die damit verbundenen Fragen, die es nach reiflicher Überlegung zu beantworten gilt.
Auf die Planung folgt die Bauphase
Ist die Planung weitestgehend abgeschlossen, rollen zeitnah die Bagger und ersten Tieflader auf dem Baugrundstück an. Binnen weniger Tage werden Erdreich und -oberfläche so aufbereitet, dass das Untergeschoss des künftigen Zuhauses in rekordverdächtiger Zeit aufgestellt werden kann. Eine „Sauberkeitsschicht“ aus Kies grenzt das Erdreich nach oben ab. Es folgen etwaige Schichten zum Dämmen und Abdichten sowie eine statisch geprüfte Betonplatte als Fundament. Darauf werden die in der Zwischenzeit vorgefertigten und an der Baustelle angelieferten Fertigkellerelemente zusammengesetzt und verdichtet. „Die industrielle Vorfertigung der passgenauen Betonelemente und die große Erfahrung und Kompetenz unserer Aufbauteams machen es möglich, dem Bauherrn schon wenige Tage nach Baubeginn das erste Geschoss seines neuen Eigenheims zu präsentieren“, verspricht Kellerexperte Hetzer.
Der Keller ist dann so gut auf die darauf folgenden Geschosse abgestimmt, dass der Haushersteller nahtlos am neuen Traumhaus der Baufamilie weiterarbeiten kann. Hat sich diese für ein Fertighaus entschieden, so darf er sich auch über die rasche Vollendung des kompletten Rohbaus freuen, denn „Fertigkeller und Fertighaus bilden ein besonders gut aufeinander abgestimmtes Duo“, weiß Hetzer aus Erfahrung. Weiter geht es schließlich mit dem Innenausbau aller Geschosse, den die Baufamilie bereits in der Planungsphase vorbereitet hat. Bis der Innenausbau abgeschlossen ist, gilt es den Einzug vorzubereiten und spätestens wenn alle Umzugskartons ausgeräumt sind, wird das einstige Baugrundstück endlich zum gemütlichen, neuen Zuhause der glücklichen Baufamilie. GÜF/FT
Bild:
In Rekordzeit entsteht ein individuell geplanter Fertigkeller. Foto: GÜF/Knecht
|